Wie sieht die Schule der Zukunft aus? In erster Linie eine Frage für die Pädagogen, die mit Konzepten auf neue Anforderungen wie Heterogenität, Ganztagsschulen, Inklusion reagieren. Konzepte ist das Eine, die Umsetzung hingegen ist untrennbar mit der Frage nach der Gestaltung des Schulgebäudes verbunden.
Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs Neubau einer Gemeinschaftsschule Wiesloch ging genau auf diese Frage ein. Schaut man sich bestehende Schulen
an, so gleichen sie eher alten Bürogebäuden ... effizient und monoton. Einfache Kisten mit Fenstern drin. Ist das die richtige Typologie für die Schule der Zukunft?
Neue Schulen sollten alte Strukturen aufbrechen und Schüler in den Mittelpunkt stellen. Es ist wichtig in den Schulen einen Lebensraum zu schaffen. Im Idealfall bildet eine Schule das Abbild unserer Lebensumgebung ab. Um
das zu erreichen sind neue Typologien die logische Folge.
Genau das versucht der vorgeschlagene Entwurf. Die Typologie ist keine Kiste mehr sondern ein aufgelöster Baukörper in dessen Zentrum ein lichtdurchfluteter Ort entsteht, der einen Lebensraum schafft. Dieser Raum durchdringt wie eine lebendige Masse die alten Strukturen, ohne sie aufzulösen und erschafft damit eine neue notwendige Verbindung zwischen alten Strukturen und neuen Anforderungen.
Es gibt nicht nur einen Eingang, sondern es bleibt den Schülern selbst überlassen, wie sie die Schule betreten wollen. Man kann verweilen oder schnell einen anderen Gebäudetrackt erreichen. Veranstaltungen finden hier statt. Man sieht und wird gesehen. Das Leben neben dem Unterricht findet hier statt. Vor den Klassenräumen gibt es keine Flure mehr. Diese werden durch Plätze ersetzt. Lufträume schaffen Verbindungen zwischen den Geschossen und fördern so die Kommunikation ... ein erster Ansatz für die Schule der Zukunft.
In Zusammenarbeit mit Münch Architekten GmbH