Möchte man ein Haus sanieren, ist die erste und wichtigste Frage, wie viel Bestand man erhalten möchte bzw. wie viel den eigenen Wünschen angepasst werden kann. Dabei sollte man als Erstes herausfinden, wie die Grundkonzeption des Gebäudes war; was wurde dann nachträglich entfernt
oder hinzugefügt. Das hilft die Möglichkeiten grösserer Änderungen besser
zu planen.
Im vorliegenden Projekt war das Gebäude ursprünglich klar gegliedert in 3 horizontale Bereiche. Hin zur Strasse bestand der Bereich aus 2 kleineren Räumen. Danach kam eine „dienende Zone“ mit Flur, Treppen und Badezimmer. Der Bereich hin zum Garten bestand ursprünglich aus 2 grösseren Räumen. Geteilt waren die 3 Bereiche durch horizontal angeordnete tragende Wände.
Durch Umbauten, unter anderem durch einen Vorbau zur Erweiterung des Wohnzimmers und 2 Kamine, ging diese Klarheit verloren. Das statische System wurde so verändert, dass es zu beginn der Planung nicht eindeutig erkennbar war.
Das neue Konzept der Sanierung sieht die Wiederherstellung der ursprüngliche Gliederung und des klaren statischen Systems vor. Dadurch entsteht eine klare Trennung zwischen den Haupträumen und dem dienenden Bereich in der Mitte. Allein die Verbindung der zum Garten hin beiden Räume soll den zeitgemässen Anforderungen an moderne Raumaufteilung entsprechen und bedurfte des Einbaus von Stahlträgern. Im Zentrum des Erdgeschosses liegt das „cabinet“, konzeptionell ein wichtiges Bindeglied zwischen den Haupträumen.
Der nachträglich entstandene Anbau soll zu einer überdachten Terrasse umfunktioniert werden. Dadurch werden die ursprünglichen Aussenwände des Gebäudes wieder hergestellt. Die überdachte Terrasse wird um ein Sundeck erweitert, der eine grosszügige Verbindung zwischen Wohnraum und Garten schaffen soll.